Interview ImpfDOSE – „Die verrückte Schorle in einer verrückten Zeit“

Corona, Astra und jetzt die Impfdose. Die Pandemie wird nicht allein dem Bier überlassen. Im Dezember 2020 sicherten sich Tobias Dieter und Sebastian Kreuser spontan den Namen Impfdose. Drei Monate später wurden die ersten Dosen geliefert. Nach nicht einmal zwei Wochen war die erste Charge von ihrem Unternehmen Knaddel Daddel vergriffen.

Warum habt ihr euch für die Getränkedose als Gebinde entschieden?

Tobias Dieter: Die Wortmarke stand bei uns im Vordergrund und ist ein Blickfang. Das Wortspiel ist lustig und wird positiv aufgenommen…   

Sebastian Kreuser: …außerdem ist die Dose praktisch und verursacht keinen Müll. Ich nehme sie mit, trinke sie draußen mit Freunden, das perfekte Gebinde für unterwegs – aktuell umso mehr, da viele Aktivitäten durch die Pandemie lediglich im Freien stattfinden werden. Da geht auch nichts kaputt, sie ist leicht und wenn sie leer ist, wandert sie aufgrund des hohen Materialwerts ins Recycling.

Alu-Dosen werden oft kritisiert. Habt ihr euch darüber Gedanken gemacht?

Sebastian Kreuser: Je nachdem wie Aluminium verwendet wird, wird es gut oder schlecht wahrgenommen. Im Elektroauto ist es gut, an dem Osterei oder dem Schokoladen-Weihnachtsmann stört sich auch keiner, aber gegen die Dose ist man negativ eingestellt. Das ist nicht nachvollziehbar.

Tobias Dieter: Um beim Elektoauto zu bleiben: In einem Tesla Modell S sind ca. 190 Kilogramm Aluminium verbaut – das würde ungefähr der Menge von 15.000 Impfdosen entsprechen. Da habe ich mich gefragt, wenn ich auf einer einsamen Insel wäre, womit käme ich weiter – 15.000 Getränkedosen mit leckerer Weinschorle oder mit einem Tesla?

Sebastian Kreuser: Die Recyclingquote der Getränkedose ist höher als bei jeder anderen Verpackung, daher haben wir kein schlechtes Gewissen, in Dosen abzufüllen.

Wie seid ihr auf Wein für eure Impfdosen gekommen?

Tobias Dieter: Wir sind aus Rheinhessen, der Wein ist aus Rheinhessen, die Abfüllung ist in Rheinhessen. Es ist schön, Partner vor Ort zu haben. Und nebenbei trinken wir auch sehr gerne Wein.

Sebastian Kreuser: Wir kommen aus einer Gegend, wo jeder sich die Schorle selbst mixt. Aber die Weinschorle wird überall getrunken. Bei uns ist meistens deutlich mehr Wein als Wasser drin. Aber wir haben uns dem Mainstream angepasst und mischen jetzt etwas über 50 Prozent Wein und verwenden eine Rebsorte, die geschlechterunabhängig funktioniert. Wir nutzen dafür Rivaner.

Was spricht dafür, Wein in der Getränkedose abzufüllen?

Sebastian Kreuser: Es spricht viel dafür, Wein in Dosen zu füllen. Wein hat immer das Thema Licht. Licht und Naturprodukt verstehen sich im Normalfall nicht gut. Deshalb wird Wein üblicherweise kühl und dunkel im Keller gelagert.

Tobias Dieter: Die Dose hat den Vorteil: Das was drin ist, wird so auch drinbleiben. Sie ist Licht und Luft undurchlässig, dadurch verändert sich der Geschmack nicht. Durch die Beschichtung der Dosen kann das Getränk nicht mit der Dose reagieren.

Sebastian Kreuser: Die Menschen finden den Namen cool und eine ImpfDOSE muss selbstverständlich auch in einer Dose abgefüllt sein. Aber das Produkt muss auch schmecken.

Tobias Dieter: Und alle die sich zurückmelden, sagen es schmeckt. Keine negativen Rückmeldungen bisher.

Impfdose mit hohem Zuspruch
Impfdose mit hohem Zuspruch